Haus Europa

Licht an für mehr Menschlichkeit

Haus Europa aus Schwimmwesten geflüchteter Menschen

Die Kunstinstallation


Unter dem Motto »Licht an für mehr Menschlichkeit« zeigt die Stadt Roth das »Haus Europa« des Künstlers Markus Heinsdorff, das zum Thema Flucht und Krieg entworfen wurde.

Die Installation mit 8 x 5 m Grundfläche und 7,3 m Höhe besteht aus 122 Fenstern aus Schwimmwesten-Stoff geflüchteter Menschen, die verteilt auf den Fassaden und dem Dach in Form eines Hauses orange leuchten. Das »Haus Europa« soll auf das Thema Flucht und die damit verbundenen sozialen Brennpunkte in Europa wie auch auf den Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Schicksale aufmerksam machen. Seit längerem beschäftigt sich der Künstler Heinsdorff mit der Frage, wie man sich – scheinbar weit entfernt von den Flüchtlingslagern rund um das Mittelmeer – mit dem Leid durch Krieg effektiv auseinandersetzen kann.

Seit Corona hat sich nicht nur die wirtschaftliche Situation in Europa drastisch verschlechtert, sondern auch die Lebensumstände für Geflüchtete aus Krisen- und Armutsgebieten sind katastrophal. Außerdem ertrinken immer noch zahlreiche Menschen im Mittelmeer. Die in Signalfarben leuchtenden Schwimmwesten sind dafür zum Symbol geworden. Für den Künstler liegt es auf der Hand, diese Westen mit ihren vielfältigen Einzelschicksalen und Geschichten zu einem großen Ganzen zusammenzufügen und so das Thema Flucht mit aktuell 100 Millionen Geflüchteten präsent zu halten.

Bei der Umsetzung der Kunst-Installation werden die Akteure durch lokale Unternehmen, die Stadt Roth, die Initiative »Roth ist bunt« und die »Wilden Patchwork-Weiber« unterstützt. Die Einbeziehung der örtlichen Akteure war den Projektpartnern bei der Umsetzung in Roth besonders wichtig.

Im Rahmen des Kreisstadt-Jubiläums 2022 der Stadt Roth werden Spenden für Geflüchtete im Mittelmeer und aktuell auch für Menschen aus der Ukraine gesammelt. Interessierte können ab einer Spende von 200 Euro eines der 122 Fenster der Installation »Haus Europa« erhalten. Jedes Fenster ist vom Künstler signiert und setzt das Thema »Licht an für mehr Menschlichkeit« als Einzelobjekt im Privaten oder Öffentlichen fort.

Rendering

Der Künstler


Markus Heinsdorff

Markus Heinsdorff ist ein international arbeitender Künstler und sieht seine Werke als experimentelles Zukunftslabor mit dem Themenschwerpunkt Umwelt und Soziales. Er legt großen Wert auf die Nutzung der Materialien und Ressourcen, die in den verschiedenen Ländern vorhanden sind, in denen diese Installationen und Objekte ausgestellt werden. Als Beispiel kann die Verwendung von Bambus für seine Arbeit: »Garden Expo Pavillon« 2011/2012 in Chongqing, Cine, sowie die Verwendung von Plastikmüll aus dem Atlantischen Ozean für die Installation »Ocean Dome« in Kapstadt, Südafrika, genannte werden. In Kooperation mit der TU München erforscht er wie man, extrem günstig aus Recycling oder Abfall, klimatisch angenehme, wohnliche Häuser bauen kann, beispielsweise in Afrika. Er entwirft und realisiert in Tunesien architektonisch gestaltete Wertstoffhöfe als Zentren der Begegnung und entwickelte mit Studenten ein mehrfach mit Preisen ausgezeichnetes mobiles Kleinst-Wasserkraftwerk für Entwicklungsländer. Ein Prototyp seiner 10 m hohen Wassertankstelle mit Windturm entstand vor drei Jahren in Sansibar, wie auch ein Turm mit 50 qm Fassade, gebaut nur aus gesammeltem Plastik aus dem Meer bei Kapstadt.

Heinsdorffs Objekte, Installationen und Architekturen wurden in vielen Ländern wie China, Indien, Indonesien und Ländern Südamerikas ausgestellt. 2013 erhielt er den Siemens empowering people Award für sein Projekt »Mobiler Hydrorotor. Die zwei größten Projekte waren seine Installationen für die Präsentation Deutschlands in Indien von 2011 bis 2013, wo Heinsdorff 16 Pavillons als Kunstbauten entwickelte und realisierte, sowie seine Arbeit für die Präsentation Deutschlands in China, wo er das Deutsch-Chinesische Haus auf der EXPO Shanghai 2010 und 21 Pavillons von 2007 bis 2009 entwarf und realisierte.

Zur offiziellen Webseite von Markus Heinsdorff

Man kann nicht immer ein Held sein, aber man kann immer ein Mensch sein.

Wie kann ich helfen?


Mit Ihrer Geldspende unterstützen wir Organisationen und Helfende vor Ort, die sich für Flüchtlinge einsetzen. Entscheiden Sie selbst, in welchem Bereich Ihre Spenden eingesetzt werden sollen. Möchten Sie uns die Entscheidung überlassen, wofür Ihr Geld am besten verwendet werden soll, wählen Sie den Verwendungszweck: „Licht an“. Die anderen Möglichkeiten stellen wir Ihnen im Folgenden vor.

Spenden mit Banküberweisung:

Blumenthaler Wandel e.V.
GLS Bank
IBAN: DE94 4306 0967 8244 9935 00
BIC: GENODEM1GLS

Spenden mit PayPal:

Spendenmöglichkeiten


Verwendungszweck:
„Direkthilfe in Griechenland“

Sie spenden für nachhaltige Hilfe vor Ort in Griechenland.
Mehr...

Verwendungszweck:
„Rechtshilfe“

Sie spenden um einen Wandel in der Flüchtlingspolitik auf juristischer Ebene zu unterstützen.
Mehr...

Verwendungszweck:
„Integration in Deutschland“

Sie spenden für eine gelingende Integration geflüchteter Menschen in Deutschland.
Mehr...

Verwendungszweck:
„Licht anzünden“

Sie überlassen uns die Entscheidung, wofür das Geld am dringendsten gebraucht und eingesetzt werden soll.

Werden Sie Kunstsammler

Setzen Sie ein persönliches Zeichen mit einem signierten Fenster


Interessierte können ab einer Spende von 200 Euro eines der 122 Fenster der Installation »Haus Europa« erhalten. Jedes Fenster ist vom Künstler signiert und setzt das Thema „Licht an für mehr Menschlichkeit“ als Einzelobjekt im Privaten oder Öffentlichen fort. Bis auf die Materialkosten werden alle Erlöse gezielt an Organisationen zur Unterstützung von geflüchteten Menschen gespendet.

Bitte nutzen Sie das folgende Kontakformular um ein Fenster zu erhalten.


Name:

Email:

Anzahl:

Meine Spende (mindestens 200 Euro pro Fenster):


Sonstiges:


Wir melden uns mit den Spendenoptionen bei Ihnen. Die Fenster erhalten Sie nach Ende der Installation.

Fenster

Die größte Katastrophe ist das Vergessen

Die Flüchtlingskrise


»Niemand setzt seine Kinder auf ein Boot im winterlichen Meer, dem das Land sicherer erscheint!«

Ein Mensch, der seine Heimat verlässt, hat in der Regel keine Zukunftsperspektive oder befindet sich in einer lebensbedrohlichen Lage. Seit dem Ukraine Krieg ist die Anzahl geflüchteter Menschen weltweit auf 100 Millionen Menschen gestiegen. Das bedeutet, dass sich mehr als ein Prozent der Weltbevölkerung auf der Flucht befindet. Die Zahl der Geflüchteten, die in Deutschland leben, lag Ende 2021 bei 1,4 Millionen, seit Beginn des Ukraine Krieges sind weitere 700.00 Geflüchtete dazu gekommen (Quelle: UNO Flüchtlingshilfe). 83 Prozent der Geflüchteten leben nach wie vor in Entwicklungsländern - ein großer Teil davon innerhalb der eigenen Landesgrenzen.

Flucht und Migration
41 Prozent der Geflüchteten sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Flucht und Migration - ein und dasselbe? Die Begriffe Flucht und Migration, beziehungsweise Flüchtling und Migrant*in, werden oftmals synonym verwendet. Jedoch gibt es wichtige begriffliche Unterschiede. Von Migration ist die Rede, wenn Menschen aufgrund von bspw. Perspektivlosigkeit ihre Heimat verlassen, um ihre Lebenssituation zu verbessern. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Im Kontext von Flucht ist es wichtig, zwischen selbstgewählter und erzwungener Migration - also Vertreibung - zu unterscheiden. Die Genfer Flüchtlingskonvention definiert Geflüchtete als Menschen, die aus der begründeten Furcht vor Verfolgung ihre Heimat verlassen.

Ursachen für Flucht und Migration
Verfolgung ist der häufigste Grund, warum Menschen die Flucht antreten. Sie fliehen vor Gewalt, die ihnen aufgrund ihrer Religion, Hautfarbe, sexuellen Gesinnung, politischen Einstellung oder Nationalität droht. Bewaffnete Konflikte führen unweigerlich dazu, dass Menschen fliehen, um ihr eigenes Leben zu retten. Kriege sind für die meisten Flüchtlinge in der Geschichte der Menschheit verantwortlich. Armut, Hunger und Perspektivlosigkeit sind Faktoren dafür, dass Menschen ihre Heimat verlassen. Im alltäglichen Sprachjargon ist oftmals von “Wirtschaftsflüchtlingen” die Rede - ein meist abwertend gebrauchter Begriff. Die Auswirkungen des Klimawandels könnten bis 2050 für über 140 Millionen Klimaflüchtlinge sorgen. Ob steigende Meeresspiegel, zunehmende Wetterextreme oder die Veränderung von Ökosystemen: schon heute beobachten wir gravierende Auswirkungen auf die Lebensgrundlage vieler Menschen. Der Klimawandel steht in direktem Zusammenhang mit Armut und Hunger, fördert jedoch indirekt auch neue sowie bereits bestehende Konflikte.

Europäische Lösung
Es muss in enger Zusammenarbeit eine gemeinsame, europäische Lösung gefunden werden. Wichtige Punkte sind:
• Mehr legale Einreisemöglichkeiten für Schutzsuchende
• Ein funktionierendes System zur Seenotrettung
• Unbedingtes Einhalten der humanitären Standards
• Ein Überdenken der Verlagerung von Grenzschutz und Flüchtlingsabwehr in Nachbarstaaten der EU
• Eine gemeinschaftliche Flüchtlingspolitik, bei der alle Mitgliedstaaten – je nach Kapazitäten – Verantwortung übernehmen

Die Lage in Griechenland
Volle Flüchtlings-Camps und ein überlastetes Aufnahmesystem - seit Beginn des Konflikts in Syrien im Jahr 2011 sah sich Griechenland mit einem vermehrten Flüchtlingszustrom konfrontiert. Die Zahl der Flüchtlinge und Migrant*innen in Griechenland sank nun 2022 auf 112.000 Menschen. Es sind hauptsächlich Familien mit Kindern aus Syrien, Afghanistan und dem Irak. Mehr als die Hälfte von ihnen sind Frauen (23%) und Kinder (36%). Das griechische Asylsystem ist stark überlastet. Derzeit gibt es fast 90.000 noch nicht bearbeitete Fälle. Die Regierung muss Asylverfahren beschleunigen, denn manchmal dauert die Bearbeitung mehrere Jahre. Gleichzeitig müssen Asylstandards und Schutzmaßnahmen beibehalten werden. Die Mehrheit der Asylbewerber*innen in Griechenland hat Flüchtlingsmerkmale und ist wahrscheinlich auf internationalen Schutz angewiesen.

Die Situation auf den griechischen Inseln und dem Festland
Große internationale Aufmerksamkeit bekam die Situation in Griechenland, als im September 2020 das Flüchtlingscamp Moria auf der Insel Lesbos abbrannte und 12.000 Menschen über Nacht ihre Unterkünfte verloren. In kürzester Zeit musste ein neues Flüchtlingslager errichtet werden. Seitdem hat sich einiges verändert: Tausende Flüchtlinge wurden von Lesbos auf das griechische Festland gebracht. Viele strandeten in Camps in Athen oder Thessaloniki, die sich zu neuen Hotspots entwickelten. Nur ein kleiner Teil der 12.000 Flüchtlinge lebt aktuell noch auf Lesbos. Waren es im Februar 2021 noch 7.000 Menschen, so sank die Zahl bis Ende 2021 auf 2.600, Tendenz weiter fallend.

Illegale Push-Backs an der griechischen Grenze
Entsprechend der Genfer Flüchtlingskonvention darf ein Flüchtling nicht in ein Land zurückgewiesen werden, in dem er Verfolgung fürchten muss. Asylsuchenden darf demnach die Einreise nach Griechenland nicht verweigert bleiben. Dennoch gab es vor allem seit März letzten Jahres vermehrt Berichte über die Zurückweisung von Migrant*innen und Asylsuchenden an der griechisch-türkischen Landes- oder Seegrenze. Griechenland hat das Recht, seine Grenzen zu kontrollieren und irreguläre Migration zu steuern. Gleichzeitig müssen die internationalen Menschenrechtsund Flüchtlingsschutzstandards und die Rechte von Asylsuchenden respektiert werden. Die Vorwürfe müssen ernst ernst genommen und untersucht werden. Auch während der besonderen Grenzmaßnahmen zur Corona-Zeit sind die Staaten dazu verpflichtet, die internationale Norm zum Schutz von Flüchtlingen einzuhalten.

Humanitäre Krise in der Ukraine
Seit Beginn der russischen Invasion wurde ein Drittel der Ukrainer*innen zur Flucht gezwungen. Damit ist dies heute die größte Vertreibungskrise der Welt. Über 6,3 Millionen Menschen aus der Ukraine sind mittlerweile in Europäischen Staaten als Flüchtlinge registriert worden. Von den Grenzen werden vermehrt „Pendelbewegungen“ gemeldet, da viele Menschen zurück in die Ukraine gehen, wenn ihre Heimatregionen als sicher gemeldet werden. Durch massive Verwüstungen in urbanen Zentren und die Zerstörung der zivilen Infrastruktur können in der Ukraine jedoch weiterhin viele eingeschlossene Menschen ihre Grundbedürfnisse nicht befriedigen – dazu gehört die Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten. Die Lieferung von lebensrettenden Hilfsmitteln bleibt schwierig, da es in den umkämpften Gebieten keinen sicheren Zugang für humanitäre Hilfe gibt.

Das Leuchtenfeld


Bereits 2011 hat sich Markus Heinsdorff mit seiner Kunst-Landschafts-Installation aus 144 Stelen und 123 Schwimmwesten mit dem Thema der Flüchtlingskrise auseinandergesetzt. Aus gebrauchten Schwimmwesten, die von geretteten Menschen aus dem Mittelmeer stammen, entstanden 144 Leuchten, die in der Dämmerung glühten. So entstand im Innenhof des denkmalgeschützten Schlossanwesens Blumenthal bei Aichach ein magisches Leuchtenfeld – stellvertretend für Millionen Menschen auf der Flucht.

Über 60 HelferInnen haben sich in unzähligen Stunden ehrenamtlich engagiert und dabei unter Corona-Bedingungen gearbeitet. Besucher konnten eine der Leuchten als signiertes Kunstobjekt erhalten und damit ein Zeichen der Solidarität setzen. Die Erlöse spendeten Markus Heinsdorff und das Gemeinschaftsprojekt Blumenthal an ausgewählte Flüchtlingshilfe-Organisationen.

leuchtenfeld img
leuchtenfeld img
leuchtenfeld img
leuchtenfeld img
leuchtenfeld img
leuchtenfeld img
leuchtenfeld img
leuchtenfeld img

Kontakt und Bildmaterial


Für Presseinformationen und Bilder zur Kunstinstallation kontaktieren Sie bitte

Was sagt die Presse?


Beteiligte & Partner


Logo
Logo
Logo
Logo
Logo
Logo
Logo

Einen besonderen Dank geht an Dipl.-Ing. Mathias Widmayer, www.sbp.de, der die Konstruktion beraten, die Tragswerksplanung entwickelt und das Projekt gefördert hat. Mit seinem Wissen und Engagement entstanden bisher vielzählige auch internationale Installationen und Bauten von Markus Heinsdorff


Wir freuen uns auf Ihren Besuch und danken jetzt schon für Ihre Spende!